Reisesicherheit

Vermeide Touristenfallen und Betrüger

Reisesicherheit: Wie du Betrüger und Touristenfallen weltweit vermeidest

Reisen ist eine der schönsten Erfahrungen, die wir sammeln können. Das Erkunden neuer Kulturen, das Kennenlernen von Menschen und das Eintauchen in fremde Welten erweitern unseren Horizont. Doch wo immer es Touristen gibt, finden sich auch Betrüger, die ihre Unerfahrenheit ausnutzen. Touristenfallen sind ein globales Problem, das sich von den belebten Straßen New Yorks bis zu den malerischen Gassen Marrakeschs zieht.

Diese umfangreiche Seite hat das Ziel, Reisende mit dem nötigen Wissen auszustatten, um sich vor diesen Betrügereien zu schützen. Du wirst lernen, die Tricks und Maschen zu durchschauen, die darauf abzielen, deine Wertsachen zu stehlen oder dich finanziell auszunehmen. Wir werden dir zeigen, wie du dich sicher verhältst, worauf du besonders achten solltest und welche Regionen oder Länder für bestimmte Betrügereien bekannt sind.

Vorbereitung ist alles – So planst du eine sichere Reise

Die richtige Vorbereitung ist der Schlüssel, um potenziellen Betrügern einen Schritt voraus zu sein. Indem du dich vor deiner Reise gut informierst und einige grundlegende Vorsichtsmaßnahmen triffst, kannst du viele unangenehme Situationen vermeiden.

Recherche über das Reiseziel

Bevor du zu deinem Reiseziel aufbrichst, solltest du dich umfassend informieren. Zu den wichtigsten Aspekten gehören:

  • Bewertungen und Erfahrungsberichte lesen: Schau dir Foren, Blogs und Reiseplattformen wie TripAdvisor an, um herauszufinden, welche Betrügereien in deinem Reiseziel üblich sind.
  • Reisehinweise und Sicherheitstipps der Regierung: Viele Länder bieten offizielle Websites mit Reisehinweisen an, die auf aktuelle Gefahren oder Betrugsmaschen hinweisen. Achte besonders auf diese Informationen, wenn du in Risikogebiete reist.

Gegenden meiden

Nicht jede Touristenattraktion ist sicher. Besonders in überlaufenen Touristenzonen oder in ärmeren Stadtteilen sind Taschendiebe und Betrüger aktiv. Plane deine Besuche so, dass du überfüllte Orte zu Stoßzeiten vermeidest, und erkundige dich, ob bestimmte Gegenden für ihre Kriminalität bekannt sind.

Die richtige Versicherung

Es mag banal klingen, aber eine gute Reiseversicherung kann dir viel Ärger ersparen. Eine Reiseschutzversicherung sollte neben der medizinischen Versorgung auch Diebstahl und Verluste abdecken. Informiere dich im Vorfeld genau, welche Situationen deine Versicherung abdeckt und wie du im Ernstfall Ansprüche geltend machen kannst. Wir beraten dich gern.

Sicher packen – Diebstahl vermeiden

  • Wertsachen minimalisieren: Trage nur das Nötigste bei dir und lasse Wertsachen wie teuren Schmuck oder größere Bargeldbeträge zu Hause.
  • Dokumentenkopien: Mache Kopien deines Reisepasses, Visums und anderer wichtiger Dokumente und bewahre sie getrennt von den Originalen auf. Dies erleichtert den Umgang mit der Polizei oder der Botschaft, falls deine Dokumente gestohlen werden.

Die Kunst der Vorsicht – Verhaltenstipps vor Ort

Vor Ort gibt es einige einfache, aber effektive Verhaltensweisen, die dich vor Betrügereien schützen können. Die meisten Betrüger erkennen ihre Opfer anhand von Verhaltensweisen, die signalisieren, dass jemand nicht vertraut mit der Umgebung ist. Hier sind einige wertvolle Tipps, um nicht aufzufallen:

Höflich, aber wachsam

In vielen Kulturen wird Höflichkeit großgeschrieben, und Touristen neigen oft dazu, besonders freundlich zu sein. Allerdings kann übertriebene Freundlichkeit manchmal als Schwäche ausgelegt werden. Bleib höflich, aber bestimmt, wenn dir jemand ungefragt seine Hilfe anbietet oder dich anspricht.

Sich als Einheimischer tarnen

Auch wenn es schwer ist, sich als echter Einheimischer auszugeben, gibt es einige Tricks, um weniger als Tourist aufzufallen:

  • Dezente Kleidung: Vermeide auffällige Kleidung, die sofort signalisiert, dass du ein Tourist bist. In vielen Ländern wird zum Beispiel keine Sportbekleidung in der Öffentlichkeit getragen.
  • Sprache: Versuche, zumindest die Grundkenntnisse der Landessprache zu erlernen. Oft reicht es, einfache Phrasen zu kennen, um weniger als leichtes Ziel wahrgenommen zu werden.

Richtiges Verhalten in überfüllten Orten

Menschenmengen sind ein bevorzugter Ort für Taschendiebe. In überfüllten Bahnhöfen, Märkten oder bei Sehenswürdigkeiten gelten daher besondere Vorsichtsmaßnahmen:

  • Wertsachen immer nah am Körper tragen: Eine Bauchtasche oder ein Brustbeutel sind hier oft hilfreicher als ein Rucksack.
  • Vermeide Ablenkung: Betrüger arbeiten oft in Teams. Während dich eine Person ablenkt, greift sich eine andere deine Wertsachen.

Falsche Hilfsbereitschaft erkennen

Betrüger geben sich oft als hilfsbereite Einheimische aus. In Situationen, in denen jemand ungefragt deine Koffer trägt oder dir den Weg zeigen will, solltest du besonders vorsichtig sein. Hier ein Beispiel:

Der Karten-Trick: Du wirst nach dem Weg gefragt, und während du hilfst, verschwindet dein Portemonnaie. Am besten verweist du freundlich auf die nächstgelegene Touristeninformation oder lehnst solche Anfragen ab.

Taj Mahal

Häufige Touristenfallen und wie du sie umgehst

Touristenfallen gibt es weltweit, und sie treten oft in unterschiedlichen Formen auf. Einige sind subtil, andere sehr offensichtlich, aber das Ziel ist immer dasselbe: dein Geld oder deine Wertsachen. In diesem Kapitel erfährst du von häufigen Tricks und wie du dich vor ihnen schützen kannst.

Überteuerte Souvenirläden

Besonders in beliebten Touristengegenden sind Souvenirläden oft deutlich teurer als Geschäfte abseits der Attraktionen. In vielen Fällen werden Touristen in Geschäfte gelockt, die mit „Sonderangeboten“ werben, nur um am Ende viel zu viel für minderwertige Waren zu bezahlen. Dies ist in Ländern wie Ägypten, der Türkei und auch in Teilen Europas wie Italien sehr verbreitet.

Tipp: Vergleiche immer die Preise in mehreren Geschäften, bevor du etwas kaufst. Achte darauf, dich nicht unter Druck setzen zu lassen, und handle nur, wenn du dich sicher fühlst.

Gefälschte Tickets und Touren

Touristenattraktionen sind oft das Ziel von Ticketbetrügern. Ob in Rom, Paris oder Bangkok – gefälschte Tickets für Sehenswürdigkeiten, Museen oder Veranstaltungen werden oft auf der Straße verkauft. Diese Tickets sind entweder ungültig oder viel zu teuer.

Tipp: Kaufe Tickets immer direkt an der offiziellen Verkaufsstelle oder auf der offiziellen Website. Vermeide den Kauf von Tickets auf der Straße, auch wenn sie dir günstiger erscheinen.

Restaurants und Menüs ohne Preise

Ein Trick, der vor allem in touristischen Restaurants angewendet wird, besteht darin, dass auf der Speisekarte keine Preise angegeben sind. Nach dem Essen erhältst du eine unerwartet hohe Rechnung. Manchmal wird auch eine „Servicegebühr“ hinzugefügt, die nicht auf der Karte stand.

Tipp: Frage immer vorab nach dem Preis oder wähle Restaurants, die eine klare Preisauszeichnung haben. Meide Restaurants, die dich aggressiv in ihr Lokal locken wollen.

Taxifallen und private Transfers

In vielen Städten sind Taxifahrer dafür bekannt, Touristen über den Tisch zu ziehen. Sie nehmen unnötige Umwege oder behaupten, dass das Taxameter nicht funktioniert. Besonders in Städten wie Bangkok, Buenos Aires oder Marrakesch ist dies ein häufiges Problem. In manchen Fällen wird behauptet, das Ziel sei „geschlossen“, und der Fahrer bringt dich stattdessen zu einem Geschäft oder Hotel, das ihm eine Provision zahlt.

Tipp: Bestehe darauf, dass das Taxameter eingeschaltet wird. Nutze, wenn möglich, offizielle Fahrdienst-Apps wie Uber oder Lyft. Informiere dich im Voraus über die typische Fahrstrecke und den Preis.

Touristenführungen und falsche Führer

Gefälschte Touristenführer sind besonders in Ländern wie Indien, Ägypten und Südostasien verbreitet. Sie bieten an, dich zu berühmten Sehenswürdigkeiten zu führen, geben aber wenig nützliche Informationen und verlangen am Ende eine überzogene Gebühr. Oftmals führen sie dich auch zu Geschäften oder Märkten, die überteuerte Waren verkaufen.

Tipp: Buchen Touren immer bei lizenzierten Veranstaltern oder über dein Hotel. Achte darauf, dass der Guide offiziell registriert ist und im Voraus einen klaren Preis kommuniziert. Wusstest Du, dass du bei deiner Reisebuchung bei uns bereits Ausflüge buchen kannst?

Betrüger erkennen – Die häufigsten Maschen weltweit

In vielen Städten und beliebten Reisezielen weltweit lauern Betrüger, die gezielt Touristen ansprechen. Sie nutzen die Unerfahrenheit oder das Vertrauen der Reisenden aus. Im Folgenden werden einige der häufigsten Betrügereien vorgestellt, sowie die Regionen, in denen sie besonders verbreitet sind.

Der falsche Mönch – Religiöse Betrügereien

In Großstädten wie New York, Chicago und auch europäischen Metropolen wie London und Paris tauchen zunehmend falsche Mönche auf. Diese Betrüger tragen religiöse Gewänder und geben vor, für wohltätige Zwecke Spenden zu sammeln. Sie halten Touristen kleine Karten oder Amulette entgegen, oft mit religiösen Symbolen, und bitten um eine „Spende für den Frieden“ oder für „gute Taten“.

Wie du dich schützt: Lehne das Angebot freundlich, aber bestimmt ab und gehe weiter. Berühre keine Gegenstände, die dir angeboten werden, da dies oft als Zustimmung interpretiert wird.

Der Armband-Trick

Dieser Betrug ist besonders in Europa, speziell in Frankreich, Italien und Spanien, weit verbreitet. Der Betrüger bindet dir schnell ein Freundschaftsarmband oder ein kleines Schmuckstück ans Handgelenk, bevor du reagieren kannst. Danach fordern sie eine unverhältnismäßige Bezahlung für dieses „Geschenk“.

Wie du dich schützt: Halte deine Hände bei dir und vermeide Augenkontakt mit verdächtigen Personen in touristischen Gebieten. Falls dir jemand ein Armband anbietet, lehne es sofort ab.

Der falsche Polizist

In einigen Ländern wie Mexiko, Thailand oder auch in Osteuropa gibt es Fälle, in denen falsche Polizisten Touristen anhalten. Sie behaupten, dass der Reisende gegen ein Gesetz verstoßen hat, und verlangen eine Geldstrafe vor Ort. Oft fordern sie sogar, dass der Tourist seinen Pass oder andere Wertsachen vorzeigt.

Wie du dich schützt: Verlange stets einen Dienstausweis und lehne es ab, Zahlungen vor Ort zu leisten. Bestehe darauf, zu einer Polizeiwache gebracht zu werden, um den Vorfall offiziell zu klären.

Der Geldwechsel-Betrug

Ein häufiger Betrug in Ländern wie Ägypten, Marokko, Indien und vielen südamerikanischen Ländern. Betrüger bieten einen günstigen Wechselkurs an, der oft besser ist als der offizielle. Beim Wechseln des Geldes verwenden sie jedoch Tricks wie falsche Scheine oder verschwinden mit deinem Geld.

Wie du dich schützt: Wechsel immer bei offiziellen Wechselstuben oder Banken. Vermeide den Geldwechsel auf der Straße, auch wenn das Angebot verlockend erscheint.

Der Taxi-Betrug

In vielen Städten weltweit, besonders in Asien (z.B. Bangkok, Manila) oder Südamerika (z.B. Buenos Aires, Lima), nutzen Taxifahrer die Unerfahrenheit von Touristen aus. Entweder wird das Taxameter manipuliert, der Fahrer nimmt unnötige Umwege oder es wird behauptet, dass das Ziel „geschlossen“ sei, und ein anderer Ort wird angefahren, wo der Fahrer eine Provision erhält.

Wie du dich schützt: Nutze nur registrierte Taxis oder Fahrdienst-Apps. Bestehe darauf, dass das Taxameter eingeschaltet wird, und prüfe die Route mit einer Navigations-App.

Digitale Fallen – Online-Betrug und Sicherheit auf Reisen

Die Digitalisierung hat das Reisen vereinfacht, aber sie hat auch Betrügern neue Wege eröffnet, um an deine Daten oder dein Geld zu gelangen. Digitale Fallen sind besonders heimtückisch, weil sie oft unsichtbar sind und du erst viel später bemerkst, dass du Opfer eines Betrugs geworden bist.

Gefälschte Buchungswebsites

Eine der am häufigsten auftretenden digitalen Betrugsmaschen sind gefälschte Buchungswebsites für Hotels, Flüge oder Mietwagen. Diese Seiten sehen oft genauso aus wie die echten, doch nach der Buchung erhältst du keine Bestätigung oder findest heraus, dass deine Reservierung nicht existiert.

Tipp: Achte darauf, dass die Website eine sichere Verbindung verwendet (https) und überprüfe, ob es sich um die offizielle Seite des Anbieters handelt. Lies Bewertungen und schaue auf vertrauenswürdigen Portalen nach Empfehlungen.

Gefälschte WLAN-Hotspots

In beliebten Touristengebieten gibt es oft gefälschte WLAN-Hotspots. Diese Hotspots sehen harmlos aus, können aber deine persönlichen Daten abgreifen, wenn du dich verbindest.

Tipp: Vermeide die Nutzung offener WLAN-Netze ohne Passwort. Nutze, wenn möglich, ein VPN, um deine Verbindung zu verschlüsseln.

Tipp: Nutze auch im Nicht EU-Ausland dein Handy mit mobilen Daten. Über eine e-Sim Karte geht das ganz einfach. => Hier erklären wir dir, wie das am Beispiel von Airalo funktioniert.

Betrügerische Reise-Apps

Viele Apps versprechen Reisenden einen Mehrwert, wie Stadtführer, Übersetzer oder Verkehrsinformationen. Doch manche dieser Apps sammeln heimlich deine persönlichen Daten oder installieren Schadsoftware auf deinem Gerät.

Tipp: Lade Apps nur aus offiziellen App-Stores wie dem Apple App Store oder Google Play Store herunter. Lies die Bewertungen und prüfe, ob die App von einer vertrauenswürdigen Quelle stammt.

Lissabon

Taschendiebe und wie du dich vor ihnen schützt

Taschendiebe sind eines der häufigsten Probleme, mit denen Touristen weltweit konfrontiert sind. Besonders in überfüllten Gegenden, wie öffentlichen Verkehrsmitteln, beliebten Sehenswürdigkeiten oder großen Märkten, schlagen sie zu. In diesem Kapitel lernst du, wie du dich schützen kannst.

Beliebte Orte für Taschendiebe

Orte, an denen sich viele Menschen aufhalten und die oft hektisch sind, wie Märkte, Bahnhöfe und touristische Attraktionen, ziehen Taschendiebe magisch an. Städte wie Barcelona, Paris, Rom und Rio de Janeiro sind besonders für ihre Taschendiebe bekannt.

Tipp: Trage deine Wertsachen eng am Körper, am besten in einer versteckten Bauchtasche oder einem Brustbeutel. Halte deine Taschen immer verschlossen und achte darauf, sie vor dir zu tragen, wenn du dich in einer Menschenmenge befindest.

Die häufigsten Taschendiebstahl-Methoden

  • Der Jacken-Trick: In überfüllten Verkehrsmitteln wie Bussen oder Bahnen drängen sich Taschendiebe an dich heran und nutzen Jacken oder Taschen, um ihre Handlungen zu verbergen.
  • Der Ablenkungs-Trick: Eine Person lenkt dich ab, zum Beispiel indem sie eine Frage stellt oder ein vermeintliches Missgeschick inszeniert (wie das Verschütten von Getränken), während ein Komplize deine Tasche durchsucht.

Tipp: Reagiere schnell auf jede Art von Ablenkung und überprüfe sofort, ob deine Wertsachen noch da sind. Vermeide es, große Mengen Bargeld oder alle Karten an einem Ort zu verstauen.

Reisesicherheitstechnologie – Wie Technik dich schützt

Moderne Technologie kann ein wertvolles Werkzeug sein, um sich auf Reisen vor Betrügern, Dieben und anderen Gefahren zu schützen. Von Sicherheits-Apps bis hin zu speziellen Gadgets gibt es zahlreiche Möglichkeiten, dich besser zu schützen und im Ernstfall schnell zu reagieren.

GPS-Tracker und Sicherheits-Apps

Technologie hat es ermöglicht, Reisende besser zu schützen und Wertsachen zu überwachen. Hier sind einige der besten technischen Hilfsmittel, die du verwenden kannst:

  • GPS-Tracker: Diese kleinen Geräte kannst du an deinem Gepäck oder deinen Wertsachen befestigen. Sie ermöglichen es dir, diese im Falle eines Verlusts oder Diebstahls schnell zu orten. Beliebte GPS-Tracker sind beispielsweise die Geräte von Tile oder Apple AirTag.
  • Sicherheits-Apps: Es gibt zahlreiche Apps, die speziell für Reisende entwickelt wurden. Eine der nützlichsten ist bSafe, eine App, die es ermöglicht, Notrufe abzusetzen, den Standort mit Freunden zu teilen und in Gefahrensituationen einen Alarm auszulösen. Andere Apps wie Find My iPhone und Cerberus können bei der Ortung von verlorenen oder gestohlenen Smartphones helfen.

Tipp: Lade diese Apps vor deiner Reise herunter und richte sie ein, damit du im Notfall sofort reagieren kannst. Notiere dir die Seriennummern und IMEI-Nummern deiner Geräte, um sie im Fall eines Diebstahls an die Polizei weitergeben zu können.

RFID-Schutz für Kreditkarten

Eine zunehmend verbreitete Betrugsmasche ist das Abgreifen von Kreditkartendaten durch kontaktlose Lesegeräte. Diese Technik ermöglicht es Kriminellen, deine Kartendaten zu scannen, ohne dass du es bemerkst – besonders in überfüllten Orten wie Bahnhöfen, Flughäfen oder Einkaufszentren.

  • RFID-Schutzhüllen und Geldbörsen: Diese Schutzhüllen blockieren die RFID-Signale deiner Karten und verhindern, dass Kriminelle deine Daten aus der Ferne stehlen können. Viele moderne Geldbörsen haben bereits integrierte RFID-Schutzschichten.

Tipp: Nutze immer eine RFID-geschützte Geldbörse, besonders wenn du in stark frequentierten Gegenden unterwegs bist.

Tipp: Nutze statt der physikalischen EC- oder Kreditkarte die digitale Variante auf Deinem Smartphone.

Sicherheits-Gadgets für den Alltag

Neben Apps und Tracking-Geräten gibt es auch physische Sicherheitsprodukte, die dir helfen können, dich und deine Wertsachen zu schützen:

  • Diebstahlsichere Rucksäcke: Diese speziellen Rucksäcke sind mit versteckten Reißverschlüssen, schnittfesten Materialien und speziellen Fächern ausgestattet, die es Taschendieben erschweren, an deine Sachen zu kommen.
  • Tragbare Safes: Diese kleinen, tragbaren Safes kannst du in deinem Hotelzimmer oder am Strand verwenden, um Wertsachen sicher zu verstauen. Einige Modelle lassen sich sogar an Möbeln oder anderen festen Gegenständen befestigen.

Tipp: Investiere in hochwertige Sicherheitsprodukte, besonders wenn du häufig in Regionen mit hohem Diebstahlrisiko unterwegs bist.

Wie du dich bei einem Vorfall verhältst

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es passieren, dass du Opfer eines Betrugs oder Diebstahls wirst. In diesem Kapitel erfährst du, wie du im Ernstfall richtig reagierst und was du tun solltest, um Schäden zu minimieren und rechtliche Schritte einzuleiten.

Sofortmaßnahmen bei Diebstahl oder Betrug

Falls du bestohlen wirst oder Opfer eines Betrugs wirst, ist schnelles Handeln entscheidend, um die Situation zu kontrollieren und deine Verluste zu minimieren.

  • Dokumentiere den Vorfall: Schreibe auf, was passiert ist, und fotografiere, wenn möglich, den Ort des Geschehens. Das kann später wichtig sein, wenn du den Vorfall der Polizei meldest oder deine Versicherung informierst.
  • Kontakt zur Botschaft oder zum Konsulat: Wenn dein Reisepass oder andere wichtige Dokumente gestohlen wurden, wende dich umgehend an die Botschaft oder das Konsulat deines Heimatlandes. Dort erhältst du Unterstützung bei der Ausstellung eines Ersatzdokuments.
  • Sperre gestohlene Karten: Sollten Kredit- oder EC-Karten gestohlen werden, sperre diese sofort. Die meisten Banken haben Notrufnummern, die du aus dem Ausland erreichen kannst. Es ist ratsam, diese Nummern vor der Reise zu notieren.

Wie du dich an die Polizei wendest

In einigen Ländern kann es herausfordernd sein, mit der Polizei zu kommunizieren, besonders wenn Sprachbarrieren bestehen. Trotzdem ist es wichtig, den Vorfall bei der Polizei zu melden, um eine offizielle Dokumentation zu haben.

  • Sprache: Wenn du die Landessprache nicht sprichst, versuche einen Dolmetscher zu finden oder nutze eine Übersetzungs-App. Viele Polizeistationen in touristischen Gebieten haben englischsprachige Beamte.
  • Notrufnummern: Informiere dich vorab über die Notrufnummern deines Reiselandes und speichere diese auf deinem Telefon. In den meisten Ländern sind die Nummern für die Polizei leicht zu finden.

Rechtliche Schritte und der Kontakt zur Versicherung

Falls du rechtliche Schritte einleiten möchtest, sei es, um deine gestohlenen Wertsachen zurückzubekommen oder einen Betrüger zur Rechenschaft zu ziehen, ist es ratsam, sich von einem Anwalt oder einem lokalen Experten beraten zu lassen. In vielen Ländern ist es auch möglich, deine Reiseversicherung in Anspruch zu nehmen, um Verluste durch Diebstahl oder Betrug zu kompensieren.

Reiseversicherung kontaktieren: Deine Reiseversicherung kann dir im Falle eines Diebstahls oder Betrugs oft helfen, indem sie finanzielle Verluste abdeckt. Informiere dich vor deiner Reise, welche Art von Schäden abgedeckt sind und wie du im Schadensfall vorgehen musst.

Südafrika, Kapstadt

Regionale Besonderheiten – Touristenfallen in verschiedenen Ländern 

Die Gefahren durch Touristenfallen variieren von Land zu Land, abhängig von der kulturellen und wirtschaftlichen Situation der Region. In diesem Kapitel findest du eine detaillierte Übersicht über typische Betrugsmaschen und kriminelle Aktivitäten in verschiedenen Ländern und Regionen weltweit, damit du für deine nächste Reise gut vorbereitet bist.

Europa

Europa ist ein beliebtes Reiseziel, was es zu einem attraktiven Gebiet für Betrüger macht. Hier sind einige der gängigsten Touristenfallen in verschiedenen Ländern:

  • Frankreich (Paris): Wie bereits erwähnt, sind die Armband-Betrüger ein bekanntes Problem rund um Sehenswürdigkeiten wie den Eiffelturm, Montmartre und Sacré-Cœur. Eine weitere gängige Masche ist der Petition-Betrug, bei dem dir falsche Aktivisten eine Unterschrift für eine vermeintlich wichtige Petition anbieten. Sobald du unterschreibst, fordern sie eine „Spende“.
  • Spanien (Barcelona, Madrid): Die Taschendiebe in Barcelona gehören zu den geschicktesten der Welt. Beliebte Orte sind die La Rambla, der Mercat de Sant Josep und die Strände. In Madrid gibt es häufig den Restaurant-Rechnung-Trick, bei dem Touristen in überfüllten Restaurants mit überhöhten Rechnungen konfrontiert werden. Einige Kellner arbeiten dabei mit den Betrügern zusammen.
  • Italien (Rom, Venedig, Florenz): In Rom sind neben den Armband-Trickbetrügern auch gefälschte Gladiatoren um das Kolosseum herum ein Problem. Sie bieten an, Fotos mit dir zu machen, und verlangen danach exorbitante Summen. In Venedig versuchen Betrüger oft, Touristen in überteuerte Gondelfahrten zu locken, und in Florenz werden Touristen oft von falschen Touristenführern angesprochen, die keine Lizenz haben und nur wenig Wissen über die Stadt bieten.
  • Tschechien (Prag): In Prag gibt es das Problem der gefälschten Wechselstuben. Sie bieten einen scheinbar günstigen Wechselkurs an, aber beim Wechseln wird entweder Falschgeld ausgegeben oder ein hoher „Wechselaufschlag“ erhoben, der nicht vorher kommuniziert wurde. Eine weitere gängige Falle ist der Taxiservice, bei dem Fahrer absichtlich längere Routen wählen oder Pauschalpreise verlangen, die weit über dem Normaltarif liegen.
  • Griechenland (Athen, Santorini, Mykonos): In touristischen Gegenden Griechenlands kann es vorkommen, dass du in einem Restaurant eine falsche Speisekarte erhältst. Nach dem Essen wird dir eine viel höhere Rechnung präsentiert, und das Restaurant behauptet, du hättest von einer exklusiven „Sonderkarte“ gegessen. Ein weiteres Problem sind falsche Reiseführer an Orten wie der Akropolis, die hohe Gebühren für minderwertige Führungen verlangen.

Asien

Asien, besonders die großen Metropolen und Touristenzentren, sind bekannt für zahlreiche Betrügereien. Hier sind einige der häufigsten Fallen:

  • Thailand (Bangkok, Phuket): Der bereits erwähnte „Tempel-ist-geschlossen“-Betrug ist besonders in Bangkok häufig. Ein weiterer Trick sind die Edelstein-Betrüger, die Touristen in vermeintlich exklusive Juweliergeschäfte locken, um ihnen überteuerte oder gefälschte Edelsteine zu verkaufen. Auf den Inseln wie Phuket sind oft Jet-Ski-Verleiher involviert, die behaupten, dass du Schäden an ihrem Gerät verursacht hast und dich dazu zwingen, hohe Reparaturkosten zu zahlen.
  • Vietnam (Hanoi, Ho-Chi-Minh-Stadt): Hier sind überteuerte Taxi- und Motorradtaxi-Fahrten ein großes Problem. Fahrer versuchen oft, mehr zu verlangen, als im Vorfeld vereinbart, oder manipulieren das Taxameter. Ein weiterer Trick ist der Fruchtkörbe-Betrug: Frauen mit traditionellen Tragekörben bieten Touristen an, für Fotos posieren zu dürfen, und verlangen danach hohe Gebühren.
  • China (Peking, Shanghai): In Peking und Shanghai gibt es den bereits erwähnten Teehaus-Betrug. Eine Person, oft eine junge Frau, spricht Touristen freundlich an und lädt sie zu einer „traditionellen Teezeremonie“ ein. Am Ende erhält der Tourist eine überhöhte Rechnung, die oft Hunderte von Dollar betragen kann. Ein weiterer häufiger Betrug ist der gefälschte Kunstverkauf in Shanghai, bei dem Touristen in vermeintliche Kunstgalerien gelockt und minderwertige Kunstwerke zu überhöhten Preisen verkauft werden.
  • Indien (Delhi, Jaipur, Agra): Der Tuk-Tuk-Betrug ist in Indien besonders verbreitet. Fahrer behaupten, dass das Ziel „geschlossen“ oder „zu weit entfernt“ sei, und bieten an, dich stattdessen zu einem anderen Ort zu bringen, wo sie eine Provision erhalten. In touristischen Gebieten wie Jaipur gibt es auch den Juwelen-Betrug, bei dem Touristen „seltene Steine“ zu günstigen Preisen angeboten werden, die sich später als wertlos herausstellen.

Südamerika 

In Südamerika gibt es zahlreiche Touristenfallen, von einfachen Taschendiebstählen bis hin zu komplexen Betrügereien.

  • Brasilien (Rio de Janeiro, São Paulo): Die Kreditkarten-Klonung ist in Brasilien ein großes Problem. In Restaurants und Geschäften werden die Kreditkartendaten von Touristen gestohlen und später für unautorisierte Käufe verwendet. Auch Raubüberfälle in Favelas oder an Stränden wie Copacabana sind häufig. Viele Betrüger zielen auf Touristen, die sich nachts in unsicheren Gegenden aufhalten.
  • Argentinien (Buenos Aires): Hier ist der sogenannte „Ketchup-Trick“ weit verbreitet. Eine Person spritzt Ketchup oder eine ähnliche Substanz auf den Rücken des Touristen und bietet dann „hilfsbereit“ an, den Fleck zu säubern. Während der Tourist abgelenkt ist, wird er ausgeraubt. In der Nähe von Sehenswürdigkeiten wie dem Obelisken oder La Boca gibt es außerdem falsche Wechsler, die Touristen mit gefälschtem Geld abzocken.
  • Peru (Lima, Cusco, Machu Picchu): Falsche Reiseführer bieten Touren nach Machu Picchu an, die sich oft als überteuert oder schlecht organisiert herausstellen. Auch Taschendiebstähle auf den Märkten in Cusco sind ein großes Problem. Touristen sollten immer auf ihre Wertsachen achten, besonders in überfüllten Bereichen.

Nordamerika

Auch in den USA und Kanada gibt es zahlreiche Touristenfallen, obwohl die Sicherheitsstandards dort im Allgemeinen hoch sind.

  • USA (New York, Las Vegas, Miami): In New York gibt es die bereits erwähnten falschen Mönche und CD-Betrüger. In Las Vegas sind gefälschte Showtickets ein häufiges Problem, bei dem Touristen teure Tickets für Shows kaufen, die entweder nicht existieren oder keine Eintrittskarten sind. In Miami gibt es Berichte über Betrug durch falsche Concierge-Dienste, die Touristen in überteuerte Clubs oder minderwertige Shows locken.
  • Kanada (Toronto, Vancouver): In den Touristengebieten von Toronto und Vancouver gibt es gelegentlich falsche Spendensammler oder überteuerte Souvenirshops, die speziell auf Touristen abzielen. Taschendiebstähle sind seltener als in anderen Ländern, aber in belebten Gegenden wie den Niagarafällen sollte man dennoch vorsichtig sein.

Afrika

Afrikanische Länder, insbesondere solche mit hohen Besucherzahlen, sind ebenfalls Schauplatz vieler Touristenfallen.

  • Marokko (Marrakesch, Casablanca): In Marrakesch sind besonders aggressive Marktverkäufer bekannt, die Touristen unter Druck setzen, überteuerte Waren zu kaufen. Ein anderer häufiger Trick ist der Henna-Trick, bei dem Frauen Touristen ohne Erlaubnis Henna-Tattoos auftragen und dann hohe Gebühren verlangen. In Casablanca gibt es falsche Fremdenführer, die vorgeben, offizielle Stadtführer zu sein, und Touristen an Orte führen, wo sie überteuerte Preise zahlen müssen.
  • Ägypten (Kairo, Luxor): In touristischen Gegenden wie den Pyramiden von Gizeh oder dem Tal der Könige sind Kamelbetrüger aktiv, die Touristen einen kurzen Kamelritt anbieten und dann exorbitante Summen für das Heruntersteigen verlangen. Ein weiteres Problem ist der Baksheesh-Betrug, bei dem Touristen für jede Kleinigkeit Trinkgeld abgeben sollen, selbst für Hilfe, die sie nicht erbeten haben.
  • Südafrika (Kapstadt, Johannesburg): In Kapstadt und Johannesburg sind Raubüberfälle und Autodiebstähleein Problem, insbesondere in unsicheren Gegenden und an Sehenswürdigkeiten. Taschendiebstähle in überfüllten Touristenattraktionen sind

Checklisten und praktische Tipps für unterwegs

Sich auf Reisen gegen Betrügereien zu wappnen, erfordert Planung und Wachsamkeit. In diesem Kapitel findest du eine Reihe nützlicher Checklisten und Tipps, die dir helfen, dich auf deine Reise vorzubereiten und vor Ort sicher zu bewegen.

Die ultimative Anti-Betrugs-Checkliste vor jeder Reise

Diese Checkliste fasst die wichtigsten Schritte zusammen, die du vor und während deiner Reise unternehmen solltest, um dich vor Betrügern zu schützen.

  1. Vor der Reise:
    • Informiere dich über die häufigsten Betrugsmaschen in deinem Reiseziel.
    • Buche Flüge, Hotels und Touren nur über vertrauenswürdige Websites.
    • Kopiere wichtige Dokumente (Reisepass, Visum, Versicherungspapiere) und bewahre die Kopien separat auf.
    • Besorge dir eine RFID-geschützte Brieftasche und Diebstahlschutz-Taschen.
    • Speichere wichtige Telefonnummern (Botschaft, Kreditkartensperre, Notruf) auf deinem Handy ab.
    • Installiere Sicherheits-Apps und GPS-Tracker auf deinen Geräten.
  1. Während der Reise:
    • Trage Wertsachen eng am Körper und nutze Geldbörsen mit Sicherheitsfunktionen.
    • Vermeide es, in Menschenmengen unachtsam zu sein, und überprüfe regelmäßig deine Wertsachen.
    • Kaufe Tickets nur an offiziellen Verkaufsstellen oder über vertrauenswürdige Apps.
    • Lege deine Reiseroute fest und informiere vertrauenswürdige Personen über deinen Aufenthaltsort.
    • Sei vorsichtig bei „hilfsbereiten“ Fremden und lehne ungefragte Hilfe höflich ab.

Was du in deinem Notfallset dabeihaben solltest

Ein Notfallset für Reisen hilft dir, auf unvorhergesehene Situationen vorbereitet zu sein, besonders im Falle eines Diebstahls oder einer anderen unangenehmen Erfahrung.

  • Ersatzkopien von Reisepass und Dokumenten
  • Liste mit wichtigen Kontakten (Botschaft, Notrufnummern)
  • Notfall-Geld (separat von deinem regulären Geld aufbewahren)
  • Kreditkarte mit Notfall-Zahlungsfunktion
  • Tragbarer GPS-Tracker für Gepäck
  • Mehrsprachige Übersetzungs-App
  • Minitaschenlampe und Mehrzweckwerkzeug

Must-Have Sicherheits-Gadgets für Touristen

Einige nützliche Sicherheitsprodukte können den Unterschied ausmachen, wenn es darum geht, dich vor Betrügern und Dieben zu schützen:

  • Diebstahlsichere Taschen: Spezielle Rucksäcke und Taschen mit Anti-Slash-Materialien, versteckten Reißverschlüssen und RFID-Schutz.
  • Persönlicher Alarm: Kleine, tragbare Alarme, die laute Geräusche erzeugen und bei Gefahr schnell Aufmerksamkeit erregen können.
  • Koffer-Sicherheitsschlösser: Vorhängeschlösser mit Zahlencode oder Fingerabdruck-Scanner, die dein Gepäck vor unerlaubtem Zugriff schützen.

Hilfreiche Phrasen in verschiedenen Sprachen

Wenn du in ein fremdes Land reist, können ein paar einfache Sätze in der Landessprache dir helfen, dich aus schwierigen Situationen zu befreien oder höflich, aber bestimmt, unerwünschte Hilfe abzulehnen.

  • „Nein, danke!“ (Englisch: No, thank you! / Spanisch: No, gracias! / Französisch: Non, merci!)
  • „Ich brauche keine Hilfe.“ (Englisch: I don’t need any help. / Spanisch: No necesito ayuda. / Französisch: Je n’ai pas besoin d’aide.)
  • „Wie viel kostet das?“ (Englisch: How much does it cost? / Spanisch: ¿Cuánto cuesta? / Französisch: Combien ça coûte?)
  • „Rufen Sie die Polizei!“ (Englisch: Call the police! / Spanisch: ¡Llame a la policía! / Französisch: Appelez la police!)

Sicherheit ist euch besonders wichtig? Dann kommt doch gerne mit auf unsere Reisen 😉